DIENSTAG, 4. JUNI: VORTRAG MIT DISKUSSION ZUM „HEIMAT“-BEGRIFF IN DER POLITIK
Als politischer Begriff soll „Heimat“ Gefühle des Dazu-gehörens und Sich-Wohlfühlens wecken. Das wärmt das Herz in einer kalten Welt – und lässt einen vergessen, dass nicht Fremde von außen die erfundene Idylle bedrohen: Die österreichischen Unternehmer drängen auf 12-Stunden-Tag und Steuerprivilegien für Reiche, nicht „Heuschrecken“ aus Amerika oder eine jüdische Weltver-schwörung. Heimische Firmen, Landwirte und Kommunalpolitiker sorgen für Verbauung und Umweltzerstörung, der heimische SUV-Fahrer verpestet die Luft.
Heimattümelei ist der Soundtrack zu Hetze und Gewalt gegen alle, die anders aussehen und ausgegrenzt werden, zu Abschottung, Mauern und Stacheldraht. Statt Gesellschaftskritik und Protest ist Mitschwimmen angesagt, Anpassung an die herrschende Ordnung, Bereichern und Konsumieren.
Peter Bierl spricht über die Karriere eines Begriffs und eines Ressentiments, die Verbindung mit der Umweltbewegung sowie historische Kontinuitäten. Er versucht ein paar Antworten darauf zu geben, wieso „Heimat“ heute wieder angesagt ist.
* Wann? Dienstag, 5. Juni 2018, 18.30 bis 20.00 Uhr
* Wo? Hörsaal 381, Rudolfskai 42, 5020 Salzburg
* Was? Vortrag mit Diskussion